Zwar spielte Fleisch auf unserem Speiseplan schon je her eine untergeordnete Rolle, nachhaltig und gesund war unsere Ernährung bisweilen trotzdem nicht. Vielmehr dominierte Eintönigkeit den Teller. Das widerspiegelte sich auch beim Einkauf: Im Einkaufskorb landete stets dasselbe Gemüse – Zucchetti, Peperoni und Tomaten. Der Saisonalität schenkten wir dabei wenig Beachtung. Gekocht haben wir ständig die gleichen Menüs, solange sie bloss schnell und einfach in der Zubereitung waren. Oder wir haben ganz aufs Kochen verzichtet und uns den Znacht auswärts geholt.
Ein Gemüse-Abo solls richten
Schon länger spielten wir mit dem Gedanken, ein Gemüse-Abo abzuschliessen. Wir wollten unsere Ernährungsgewohnheiten abwechslungsreicher und nachhaltiger gestalten. Nach Monaten auf diversen Wartelisten hat es tatsächlich geklappt: Im Sommer 2020 stand der erste Bio-Gemüsekorb vom Arche Biohof in Uitikon vor unserer Haustür. Seither werden wir im Zweiwochen-Rhythmus mit allerlei saisonalem Bio-Gemüse überrascht. Auswählen können wir dabei nicht; es kommt, was der Boden hergibt. Und es gibt genug Auswahl! Denn im Korb findet allerlei Platz – vom einfachen Rüebli bis zur prächtigen ProSpecieRara-Tomate.
Unsere Küche: Fleischarm, saisonal und abwechslungsreich
Klar hegten wir die leise Hoffnung, dass uns das Gemüse-Abo bei unseren Bemühungen um einen nachhaltigeren Speiseplan unterstützen würde. Wie gross die Wirkung dann tatsächlich ausfiel, hat uns aber überrascht. In den letzten zwei Jahren haben sich unsere Essensgewohnheiten völlig verändert:
- Fleisch kommt noch seltener auf den Teller: Es hat schlicht weniger Platz, auf dem Teller wie auch im Kühlschrank.
- Es kommt nur noch saisonales Gemüse auf den Tisch: Darum müssen wir uns nicht bemühen, das übernimmt der Arche Biohof für uns.
- Unsere Küche ist kreativer und abwechslungsreicher als früher. Fast Food steht nur noch selten auf der Speisekarte.
So einfach solls gehen?
Zugegebenermassen gab es einige Hürden zu meistern: Am Anfang waren wir mit der Menge überfordert und das ein oder andere leicht verderbliche Stück landete im Kompost. Inzwischen haben wir Übung und verwerten alles. Überrascht wurden wir ebenfalls von der Gemüsevielfalt: Diverse Sorten kannten wir nicht oder wussten nichts damit anzustellen. Nicht zuletzt, weil der Korb regelmässig Blattwerk und Gemüsekraut enthält. Mit der App «PictureThis» fanden wir einen treuen Helfer: Sie erkennt Fenchelkraut ebenso zuverlässig wie Catalogna oder weisse Randenblätter – letztere schmecken übrigens vorzüglich in einem Weisswein-Risotto. Dass wir inzwischen wir fast alle Gemüsesorten von «Leaf to Root» zu verarbeiten wissen, verdanken wir auch den herzhaften Rezepten aus dem gleichnamigen Kochbuch.
Unser Fazit nach zwei Jahren Gemüsekorb: Es lohnt sich, denn Veränderungen beginnen im Kleinen. In unserem Fall reichte bereits ein Gemüse-Abo, um unsere Ernährungsgewohnheiten umzukrempeln.
Unsere Sommeraktion
Einmal pro Woche Gemüse statt Fleisch auf den Teller? Klimawirkung und herzhafte Vegi-Rezepte gibt’s auf: sommeraktion.diktum.ch