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Ein «Ja» für unseren Boden?

Wenn ich durch das Ostschweizer Umland streife, leuchten sie mir meist schon von weitem entgegen. Die knallroten Banner mit klarer Forderung: « 2x NEIN zu den extremen Agrarinitiativen». In diesem Punkt scheinen sich die Bauernhöfe der Umgebung einig zu sein. Ist ja auch mal was.
ein ja für unseren boden

In den letzten beiden Jahren habe ich Dutzende Videostatements aufgenommen, mit Personen, die sich für die Trinkwasserinitiative stark machen.
Umweltschützer*innen, Gesundheitspersonal und ja, auch viele Landwirte.
Alle versicherten mir, dass eine Landwirtschaft im Rahmen der Initiativen möglich sei. Dass sie bereits jetzt nach deren Vorgaben anbauen.
Tatsächlich? Eine gesunde und regionale Produktion ist also doch möglich?
Yay!
Das klingt in der Gegenkampagne nämlich ganz anders. Dort werden grosse Sorgen geäussert:

«Dann wird doch alles teurer!»
Stimmt, ich hätte gerne Verhältnisse wie in Deutschland, wo ich mein Kilo Hack für 2,50 Euro im Aldi bekomme. Nicht.
«Das steigert nur den Import!»
Vielleicht. Vielleicht wissen wir aber auch mehr zu schätzen, was die Schweiz uns an qualitativ hochwertigen und gesunden Lebensmitteln bietet.
«Aber das würde die Schweiz ja zu einem reinen Bioland machen!»
Ok, jetzt habt ihr mich. (Ironie off).

Nicht ohne Herausforderungen

Doch noch mal zurück. Ich möchte hiermit nicht die Sorgen und Nöte der Bäuerinnen und Bauern untergraben. Ein generelles Umdenken in der intensiven Landwirtschaft bringt grosse Herausforderungen mit sich. Es wäre schade, wenn hier viele Höfe zurückschrecken und z.B. lieber auf Subventionen verzichten, statt ökologische Verbesserungen zu erzielen.
Ebenso möchte ich natürlich nicht, dass sich die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern kaum mehr die täglichen Lebensmittel leisten kann.
Ich möchte aber auch, dass eben diese Mutter ihre Kinder in eine Zukunft mit fruchtbaren Böden und einer gesunden Natur und Biodiversität entlassen kann.
Hier liegt eine grosse Verantwortung in der so existenziellen Arbeit der Bäuerinnen und Bauern.

Deshalb lasse ich an dieser Stelle Martin Ott zu Wort kommen. Einfach mal anschauen und drüber schlafen:

Vielleicht ist es radikal. Vielleicht ist es extrem. Vielleicht werden die beiden Initiativen nicht angenommen. Aber ganz sicher lohnt es sich, nicht nur von der Natur zu nehmen, sondern auch etwas zurückzugeben, sie zu pflegen und zu schützen.

Liebe Grüsse von einer Deutschen, die sich freuen würde, über eine wegweisende Abstimmung, die auch international ausstrahlt.